Einschießen von Vorsatzgeräten – kurz erklärt

Das Einschießen von Vorsatzgeräten, egal ob Wärmebild- oder Nachtsichtgerät, wird sehr häufig als Dienstleistung bei Büchsenmachern in Anspruch genommen. Dabei ist es gar nicht schwer! Denn wenn Sie das Gerät selbst einschießen, sind Sie gleich mit der neuen Technik im Revier vertraut. Die Funktionsweise ist auch bei fast allen Herstellern sehr ähnlich. Egal ob bei Liemke, Pulsar, Guide, Zeiss, Swarovski oder Infiray: bei allen Geräten wird der Bildschirm auf Ihr Absehen eingestellt.

Was wird zum Einschießen eines Vorsatzgerätes benötigt?

Wärmebild- oder Nachtsichttechnik haben beide ihre Vor- und Nachteile, wofür man sich entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Für die Auswahl der richtigen Technik hilft Ihnen sicher unser Magazinbeitrag zu Nachtsicht- und Wärmebildgeräten. Zu dem Gerät benötigen Sie üblicherweise einen Adapter, der auf Ihr Zielfernrohr passt. Dabei gilt es zu beachten, dass bei den Adaptern immer der Innendurchmesser angegeben ist. Daher messen Sie den Durchmesser Ihres Objektivs genau aus, bevor Sie einen Adapter bestellen. Bei einigen Geräten benötigen Sie zusätzlich zum Adapter auch noch einen so genannten Converter-Ring. Dieser ist das Bindeglied zwischen Adapter und Vorsatzgerät.

So klappt die Montage des Vorsatzgerätes

Die Montage ist denkbar einfach:
  • Sie bauen den Adapter (ggf. mit zwischengeschaltetem Converter) an Ihrem Gerät an.
  • Anschließend wird der Adapter samt Vorsatzgerät auf das Objektiv des Zielfernrohrs geschoben.
  • Nun richten Sie das Bild mittig aus. Dafür empfiehlt es sich, das Zielfernrohr auf die kleinste Vergrößerung zu stellen. Einige Vorsatzgeräte bieten sogar Hilfslinien, um das Gerät perfekt positionieren zu können. Ansonsten können Sie auch die Menüleiste als Anhaltspunkt nutzen.
  • Sitzt das Gerät genau gerade auf dem Zielfernrohr, wird der Adapter geschlossen und noch einmal überprüft, ob alles fest sitzt.

Tipp: Machen Sie sich sowohl auf Ihrem Adapter als auch auf dem Zielfernrohr eine kleine Markierung. Wenn Sie das Gerät beim nächsten Mal aufsetzen, können Sie sofort anhand dieser sehen, ob es mittig sitzt. Dies führt zu wiederholgenauen Treffern.

Das Vorsatzgerät korrekt einschießen

Vor dem Einschießen des Vorsatzgerätes überprüfen Sie noch einmal die Treffpunktlage Ihrer Waffe und der verwendeten Tageslichtoptik. Dafür können Sie am besten eine ganz normale Anschussscheibe nutzen.

Um das Wärmebildgerät einzuschießen, benötigen Sie auch ein Ziel, welches Wärme abstrahlt. Dafür gibt es spezielle (recht teure) „Wärmebildeinschießpads“. Ein üblicher Zehen- oder Handwärmer wie von Thermopad eignet sich aber genauso gut! Wer gerade kein Wärmepflaster zur Hand hat, kann auch auf ein frischgekautes Kaugummi oder eine durch die Scheibe aufgespießte gekochte Kartoffel schießen. Das alles soll es schon gegeben haben – und es funktioniert. Der Zehenwärmer strahlt Wärme ab, durch die technische Übertragung des Detektors wird so ein Wärmebild erzeugt. Er gibt also auch nach Stunden eine gute Wärmebildsignatur von sich.

Da Sie sich vorab von der Präzision Ihrer Waffe überzeugt haben, reicht es, wenn Sie nun 2 Schuss durch die Wärmebildoptik abgeben. Dabei sollten Sie beachten, dass ein Vorsatzgerät die Präzision in der Regel nicht positiv beeinflusst. Für übliche jagdliche Entfernungen sollte die Treffergruppe aber ausreichend sein. Wenn auch diese Schüsse passend zusammensitzen, können Sie anfangen, das Gerät einzuschießen. Dafür gehen Sie einfach in das Menü, dort lässt sich der Bildschirm an der X-Achse (horizontal) und der Y-Achse (vertikal) verstellen. Wie viele Zentimeter ein „Klick“ ausmacht, ist in der Regel im Einschießmenü angegeben.

Hinweis!

Der Kontrollschuss

Geben Sie zum Schluss noch einen Kontrollschuss ab. Sitzt dieser passend auf der Scheibe, können Sie mit der neuen Technik auch schon auf Jagd gehen. Und sollten die Sauen dann doch schneller kommen als erwartet, kennen Sie bereits jeden Knopf und jede Einstellung an Ihrem Gerät. Sie brauchen sich jetzt nur noch auf den Schuss zu konzentrieren.