Holzlagerung von Meterenden vs. Kurzholz: Vorteile und Nachteile

Es ist nicht nur eine Geschmacksfrage, ob Holz in langen oder kurzen Abschnitten gelagert und getrocknet werden soll. Es gilt darüber hinaus Vor- und Nachteile der Lagerungsmöglichkeiten zu betrachten.


Vorteile

Meterholz

  • günstiger im Einkauf
  • schneller zu spalten
  • gute Stapelbarkeit ohne besondere Hilfsmittel möglich
  • schnellerer Sägefortschritt, da mehrere Stücke gleichzeitig gesägt werden können (Wippkreissäge)

Vorteile

Kurzholz

  • frisches Holz ist leichter zu zerkleinern und zu spalten
  • kein weiterer Arbeitsschritt nötig
  • kann vielseitig gelagert werden
  • leichte Handhabung durch geringes Gewicht der Scheite
  • Zerkleinerung erfordert nur eine Motorsäge

Nachteile

Meterholz

  • höhere Anschaffungskosten für Werkzeug (Spalter, Kreissäge)
  • leistungsstarker (Meterholz-) Spalter für den Schlepperanbau nötig und empfehlenswert
  • Holz muss vor dem Verheizen auf Ofenlänge gesägt werden
  • Reinigungsaufwand, da Späne nicht im Wald verbleiben
  • Holzscheite durch höheres Gewicht schwerer zu bewegen

Nachteile

Kurzholz

  • teurer im Einkauf
  • Zusägen mit der Motorsäge dauert länger
  • Folgekosten für Kraftstoff, Kettenöl, Ketten etc.
  • Holzstücke müssen öfter "angefasst" werden, dadurch entsteht Mehrarbeit!
Überlegen Sie vor der Anschaffung von Werkzeugen, wie einem Holzspalter, wie viel Brennholz Sie tatsächlich brauchen und verarbeiten. Wir stehen Ihnen bei Fragen gern per Mail und telefonisch zur Verfügung!

Brennholz trocken lagern: Grundlagen für die Praxis

Ofenfertiges Brennholz hat in aller Regel eine längere Trockenzeit hinter sich. Zu feuchtes Holz brennt selbst mit guten Anzündhilfen wie dem Flint-Anzünder nur schlecht an. Dadurch kann eine stärkere Staub- und Rauchentwicklung entstehen und ein Schornsteinbrand begünstigt werden.

Eine alte Faustregel besagt, dass Brennholz pro 10 Zentimeter Durchmesser ein Jahr Trockenzeit benötigt. Dies kann jedoch je nach Holzart, Lagerungsform, Witterung, Wind und vielen anderen Faktoren erheblich variieren. Exakte Trockenzeiten nur anhand des Holzdurchmessers festzulegen, ist daher problematisch.

Die Holzlagerung lässt sich je Scheitlänge unterschiedlich gestalten. Im einfachsten Fall werden Meterenden neben- und übereinander gestapelt. Dabei sollte die Rinde in der untersten Schicht zum Boden zeigen. Noch besser ist allerdings, wenn das Holz nicht direkt auf dem Boden aufliegt. Ausgediente Pflastersteine, Paletten oder Gehwegplatten beugen Holzfäulnis vor. Brennholzprofis bündeln die Meterstücke mit einem Holzbündelgerät und lagern die fertigen Bündel an regengeschützten Stellen. Holzbündel lassen sich mit einem entsprechend langen Motorsägenschwert zusätzlich direkt auf Länge sägen.

Zwischenräume ermöglichen eine gute Luftzirkulation und begünstigen eine schnellere Trocknung des Holzes. Darüber hinaus beschleunigt ein Entfernen der Rinde das Trocknen des Holzes bei der Lagerung. Vergessen Sie auch nicht, zu Hauswänden ausreichend Abstand einzuhalten, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Kurzholz richtig lagern und trocknen

Unterhalb einer gewissen Länge lassen sich Holzscheite nur noch schlecht stapeln. Aus diesem Grund bietet sich für Kurzholz die Lagerung in sogenannten Holz-Big-Bags oder Baustahlmatten an. Beides ist wirksamer als die Lagerung in einem großen Holzhaufen.

Big-Bags bestehen ganz oder teilweise aus luftigem Netzgewebe. Dadurch wird eine gute Luftzirkulation garantiert und somit eine schnellere Trocknung gefördert. Zudem lässt sich ein Brennholz Big-Bag dank passender Schlaufen mittels Frontlader einfach bewegen oder entleeren.

Bei einer Holzlagerung in Baustahlmatten bilden die Elemente aufrecht stehende Zylinder, die jeweils mit Draht zusammengebunden werden. Diese lassen sich bequem von oben, gegebenenfalls auch direkt von einem Anhänger oder Frontlader aus befüllen. Der Vorteil dieser Lagerung besteht darin, dass Luft von allen Seiten an das Holz gelangt. Zum Schutz vor Regen sind Abdeckplanen die günstigste Lösung.

Tipp: Schneiden Sie ein Stück Rehau Gartenschlauch Pro Line der Länge nach auf und befestigen Sie ihn mit Kabelbindern an der Baustahlmatte. So schützen Sie die Abdeckplane vor Schäden durch scharfe Kanten.

Holzfeuchte überprüfen mit einem Holzfeuchtemesser

Es gehört eine gewisse Erfahrung dazu, zu wissen, wann das Brennholz ausreichend durchgetrocknet ist. Wer bei dieser Entscheidung noch Hilfe benötigt, ist mit einem Holzfeuchtemessgerät gut beraten.

Bedenken Sie bei der Messung, dass die äußeren Schichten des Holzes schneller trocknen als die inneren. Daher ist die Messung in der Mitte eines gespaltenen Holzscheites zu empfehlen. Die Restfeuchte für ofenfertiges Holz beträgt zwischen 18 und 22 Prozent, wobei dieser Wert bei einem Holzfeuchtemessgerät als Zahl oder anhand einer Farbampel angezeigt wird.