Pheromone

Pheromonfallen

Wirkprinzip und Bedeutung im integrierten Forstschutz

Pheromonfallen nutzen artspezifische Lockstoffe, um Insekten gezielt anzuziehen. Die Käfer nehmen den Duft über ihre Antennen wahr und folgen ihm zur vermeintlichen Paarung. Im Forstschutz entsteht daraus ein großer Vorteil: Schädlinge wie Buchdrucker, Kupferstecher oder Lärchenborkenkäfer lassen sich populationsnah abfangen, ohne Nichtzielorganismen zu beeinträchtigen. Das Verfahren ist ein zentrales Element des integrierten Pflanzenschutzes, weil es Monitoring und Fang in einem vereint und chemische Bekämpfungsmittel nur noch punktuell erforderlich macht.

Pheromon-Dispenser geben den Lockstoff über mehrere Wochen konstant ab. Temperatur und Luftzirkulation beeinflussen die Abgabemenge, weshalb Hochsommerphasen eine kürzere Standzeit bedeuten können. Jeder Waldbesitzer erkennt den Verbrauch leicht am Füllstand oder am Gewicht der Ampulle. Die Anwendung erfolgt entweder in Schlitzfallen, in Trichterfallen oder an Fangbäumen. So wird bereits die erste Käfergeneration abgefangen und Folgeschäden werden deutlich reduziert.

Einsatzgebiete von Pheromonfallen im Wald

Die Hauptziele im Nadel- und Laubholz unterscheiden sich je nach Käfergruppe. Der Buchdrucker befällt bevorzugt dickrindige Fichtenstämme, während der Kupferstecher eher Äste und dünnrindige Bereiche nutzt. Eine frühzeitig aufgehängte Pheroprax Premium-Ampulle für Buchdrucker wirkt hier doppelt: Sie zeigt den Beginn des Schwärmflugs an und reduziert gleichzeitig den Befallsdruck.

Besonders auf Lärchenflächen empfehlen Fachleute den Einsatz von Witasek Cembräwit. Das Präparat wird in Schlitzfallen eingesetzt und deckt die gesamte Hauptflugzeit des Lärchenborkenkäfers ab. Auch der Gestreifte Nutzholzborkenkäfer oder das Frühjahrsproblem Kupferstecher lassen sich mit passgenauen Dispensern kontrollieren. Die Wirkdauer von sechs bis zwölf Wochen pro Ampulle schließt in Mitteleuropa oft die gesamte erste Generation ein.

Pheromonfallen leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Waldumbau. In Mischbeständen bieten sie Schutz, während Jungpflanzen und klimastabile Baumarten nachwachsen. Zertifizierungen wie FSC oder PEFC bewerten den schonenden Ansatz positiv, weil der Lockstoff biologisch abgebaut wird und keine Rückstände im Holz oder Boden hinterlässt.

Verbindung zu weiteren Schutzstrategien

Pheromongestützte Fangmethoden entfalten ihr volles Potenzial im Zusammenspiel mit ergänzenden Maßnahmen. Bei einer starken Gradation von Buchdrucker oder Kupferstecher wird der Befall häufig zusätzlich mit Borkenkäferfallen großflächig überwacht. Frisch geerntete Stämme zieht der Fichtenrüsselkäfer an; hier empfiehlt sich eine Kombination mit Lösungen zur Rüsselkäfer-Bekämpfung. Manche Kulturen profitieren außerdem vom punktuellen Einsatz klebender Barrieren aus der Kategorie Leimfallen. Wenn trotz aller Vorsorge umfangreiche Käfergassen entstehen, kann eine gezielte Behandlung mit modernen, selektiven Insektizide für den Forst notwendig werden. Und nicht zuletzt darf man Fraßschäden durch Mäuse nicht unterschätzen – hier zahlt sich eine regelmäßige Kontrolle mit Mitteln aus der Rubrik Mausefallen & Nagerbekämpfung aus.

Markenvielfalt und Einkaufsvorteile

GRUBE bietet eine große Produktauswahl, sodass jeder Forstbetrieb die passende Lockstoffstrategie findet. Unser Sortiment umfasst Dispenser und Fallen unterschiedlicher Hersteller, die alle durch Fachkompetenz ausgewählt wurden und höchste Qualität liefern.

Weitere Vorteile beim Einkauf:

  • Schnelle Verfügbarkeit dank eigener Logistik
  • Fachkundige Beratung durch praxiserfahrene Forstleute
  • Breites Zubehörsortiment von Fallen über Schutznetze bis zu Messwerkzeug
  • Lockstoffchargen mit sauber dokumentiertem Produktionsdatum

Praxiswissen zur richtigen Anwendung

Damit Pheromonfallen ihr Potenzial ausspielen, müssen sie am richtigen Ort hängen. Sonnige Waldränder, Sturmwurfflächen und Holzlagerplätze sind klassische Hotspots. Abstand zu gesunden Beständen schafft eine sogenannte Locklinie, die Käfer von vitalen Beständen abzieht. Die Höhe des Fallenstandorts richtet sich nach der Zielart: Für den Gestreiften Nutzholzborkenkäfer, der liegendes Holz sucht, reicht eine bodennahe Position. Der Buchdrucker wird hingegen optimal in 1,5 bis 2 Metern Höhe gefangen.

Info!

„Schon ein einzelner Kontrollgang pro Woche genügt, um Füllstände und Fangzahlen zu prüfen. Wer dabei Sturmwurfholz zeitnah aufarbeitet, halbiert das Befallsrisiko.“ — Jürgen Fiedler, Produktmanagement Forst

Die Standzeit eines Dispensers endet, wenn der Füllstand nur noch wenige Millimeter beträgt oder der Zeitraum laut Herstellerangabe überschritten ist. Dann wird ein frischer Lockstoff in die Falle gehängt. Beim Kupferstecher bietet sich ein zweiter Wechsel im Juni an, um auch die Geschwisterbrut abzufangen. Waldbesitzer, die mehrjährigen Befall erwarten, lagern Ersatzampullen kühl, idealerweise im Kühlschrank bei unter fünf Grad Celsius.

Ein möglichst genauer Fangbeginn ergibt sich, wenn die Temperaturschwelle von 16 °C an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wird. Digitale Datenlogger oder einfache Minimum-Maximum-Thermometer leisten hier wertvolle Dienste. Für eine langfristige Dokumentation empfiehlt sich ein Fangbuch, in dem Temperatur, Fangzahl und Fallenposition notiert werden. So lassen sich Schwärmflugkurven rekonstruieren und Maßnahmen im Folgejahr präzisieren.

Ergänzende Produktempfehlung

Tipp!

Gezielt gegen erste Schwärmer des Kupferstechers setzt die Chalcoprax-Ampulle für Kupferstecher den Startpunkt für das Monitoring im Frühjahr.