Wir stellen den Baum des Jahres 2018 vor
Die Esskastanie gehört zu den Buchengewächsen, die Rosskastanie dagegen zählt zur Familie der Seifenbaumgewächse. Die stacheligen Kugeln, unter denen die braunen Früchte heranreifen, sind jedoch an beiden Arten zu sehen. Zu früheren Zeiten galten die „Maronen“ sogar als Heilmittel, die Blätter des Baumes fanden als Tee Verwendung.
„Ich freue mich, dass die Wahl zum 'Baum des Jahres 2018' auf die Ess-Kastanie gefallen ist, um auf Nutzen und Gefährdungen dieser Baumart hinzuweisen. Es ist Zeit, dass wir für die Edel-Kastanie die Kastanien aus dem Feuer holen!“
Zitat Peter Hauk MdL, Schirmherr des Baum des Jahres 2018.
Quelle: Dr. Silvius Wodarz Stiftung: Die Ess-Kastanie (Faltblatt)
Die Ess- oder auch Edelkastanie: eigentlich nicht "von hier"
Wo genau das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Jahresbaums 2018 liegt, lässt sich heute nicht mehr sicher feststellen. Einzelne Funde von Pollen und Holz lassen jedoch vermuten, dass die Art schon während der Bronzezeit nördlich der Alpen wuchs, dort jedoch nur vereinzelt. Die Esskastanie wächst heute vor allem im Mittelmeerraum und wurde schon zur Zeit der Römer über die Alpen nach Deutschland gebracht und gezielt verbreitet. Vor allem in den Weinanbaugebieten an Rhein und Mosel begegnet man dieser Baumart häufiger. Aus ihrem Holz entstanden die Rebstöcke der Winzer. Kastanienholz war hierfür sehr gefragt, denn es ist sehr unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen. Es war und ist auch heute noch ein vielseitig einsetzbares Bauholz. Im Weinbau findet ihr Holz allerdings nur noch selten Verwendung, hier wurde es von Kunststoffen, Stahl und Beton als Material für die Pfosten und Pfähle verdrängt.
Die Kastanie, die satt macht
Zu besten Zeiten wurde der Baum des Jahres 2018 regional sehr häufig angebaut. Die Maronen-Ernte ging per Rheinschiff sogar ins Ausland, etwa in die Niederlande und nach England. Auch Goethe soll sie gerne gegessen haben. Von den Anbauflächen, auch Selven genannt, blieb nach dem Ende der Bewirtschaftung häufig ein alter Baumbestand zurück. Diese Bäume existieren zum Teil noch heute und prägen manche Gebiete in Süddeutschland und Frankreich.
Die Ess- oder Edelkastanie als Jahresbaum 2018 ist übrigens nicht näher mit der bekannten Rosskastanie verwandt, welche ihrerseits auch schon einmal Träger dieser Auszeichnung war. Deren Früchte sind nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
Baum des Jahres 2018: Merkmale der Esskastanie
Merkmal | Ausprägung |
---|---|
Höhe | 20 - 25 m, selten mehr |
Höchstes Alter | 500 - 600 Jahre, vereinzelt länger |
Blätter | etwa 20 cm lang, elliptisch, stachelig |
Früchte | dunkelbraun, glänzend. Reifen in stacheligen Fruchtbechern heran |
Rinde | gräulich glatt, später zerfurcht |
Weitere Informationen zum Thema zum Baum des Jahres 2018 finden Sie auf der Internetseite der Stiftung Baum des Jahres.
Quelle: Dr. Silvius Wodarz Stiftung: Die Ess-Kastanie (Faltblatt)